Anreise nach Schottland

Prinzipiell gibt es mehrere Möglichkeiten, um nach Schottland zu kommen. Die beiden Wichtigsten sind mit dem eigenen Fahrzeug und Fähre oder per Flugzeug.

Schottland mit Fähre und eigenem Auto

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Es gibt je nach Abfahrtsland bzw. -hafen mehrere Fährverbindungen, um nach Großbritannien bzw. Schottland zu reisen. Die am Häufigsten genutzten sind aber wohl die Verbindungen Calais – Dover bzw. Dünkirchen – Dover und die Nachtfähre von Ijumiden-Amsterdam nach Newcastle. Letztere hat den großen Vorteil, dass man in Newcastle nur noch eineinhalb Stunden von der schottischen Grenze entfernt ist und sich somit 700 Kilometer Anreise durch ganz England spart.

Da wir am liebsten mit dem eigenen Auto unterwegs sind, um uns die Plackerei mit dem Gepäck auf Flughäfen oder gar im Zug zu sparen, nutzen wir am liebsten die Verbindung Ijmuiden – Newcastle. Da die Fähre über Nacht unterwegs ist, ist eine Kabinenbuchung obligatorisch. Wer Probleme mit engen Räumen hat, sollte unbedingt eine Außenkabine buchen. Das kleine Fenster macht den Raum um so vieles freundlicher und größer. Die erste Überfahrt haben wir in einer Innenkabine verbracht und da haben wir uns geschworen: einmal und nie wieder. Der Unterschied im Wohlgefühl ist enorm und überwiegt die geringe Preisdifferenz mit Leichtigkeit.

Tipp: Da die Fahrzeuge auf dem während der Überfahrt verschlossenen Fahrzeugdeck stehen und man später nicht mehr an sein Gepäck kommt, packen wir uns immer ein kleines Handgepäckstück mit den wichtigsten Dingen, die wir für die Übernachtung brauchen. Wäsche zum Wechseln, Kulturbeutel, Jacke oder Pullover, falls es an Deck etwas kühler wird, Kleidung für den nächsten Tag, Lesestoff, laufend benötigte Medikamente (!) und eine Kleinigkeit zum Essen.

Verpflegung an Bord der Fähre

Essen und Getränke auf Fähren sind teuer. Ein paar Kleinigkeiten für den Hunger zwischendurch im Handgepäck zu haben, kann die Reisekasse also spürbar entlasten.

Überlegenswert ist auch, das Frühstück gleich bei der Fährbuchung mitzubestellen, da die Preise dadurch etwas günstiger sind. Natürlich kann man auch Menüs in den Bordrestaurants mitbuchen. Da wir aber bereits einmal schlechte Erfahrungen mit dem Steakhouse an Bord einer Fähre gemacht haben, verzichten wir darauf und snacken nur Kleinigkeiten in den Bars oder Cafés an Bord.

Unterhaltung an Bord

Langeweile an Bord wird wohl kaum aufkommen. Nicht nur, dass wir „Schiffchen fahren“ sowieso immer spannend finden, an Bord gibt es in der Regel auch ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm. Beim Showprogramm mit Musik und Tanz fühlt man sich dann schon fast wie auf einer Kreuzfahrt.

Die zahlreichen Bars mit unterschiedlichsten Themen (Sportbar, ….) laden zu dem einen oder anderen (teuren) Drink ein. Aber Vorsicht! Wer am nächsten Tag fährt, sollte sich beim Party machen zurückhalten. Es kommt nämlich durchaus vor, dass die Fahrer der Fahrzeuge nach der Ankunft sofort von der Polizei einer Alkoholkontrolle unterzogen werden. So ist es uns einmal nach der Rückfahrt in Amsterdam ergangen. Natürlich ohne Folgen.

Spielautomaten lassen die Zockerherzen höher schlagen, und auch für Kinder gibt es Spielbereiche in denen sie sich austoben können. Und dann gibt es natürlich noch den bordeigenen Shop, in dem man teilweise sogar ziemlich günstig einkaufen kann. Hier wandert dann meistens noch die eine oder andere Flasche Whisky in unser Gepäck.

Wer es etwas ruhiger mag: Bei gutem Wetter lassen sich von den Decks aus auch wunderschöne Sonnenuntergänge beobachten und vielleicht auch das eine oder andere Meeresgetier.

Medizinische Versorgung auf Fähren

Das ist vielleicht ein etwas unüblicher Absatz für einen Artikel über Fährverbindungen nach Schottland, aber da es dazu auch persönliche Erfahrungen gibt, möchte ich ein paar Worte darüber schreiben. Vielleicht sind sie ja hilfreich für manche von euch.

Gudi ist ja leider bandscheibentechnisch nicht sonderlich gut ausgestattet und hat daher öfters mit Kreuzschmerzen zu kämpfen. Die etwas schmalen Betten auf der Fähre und eine möglicherweise ungünstige Schlafstellung haben bei einer Überfahrt dazu geführt, dass sie morgens vor Schmerzen nicht mehr aufstehen konnte. Schöner Mist, in gut zwei Stunden sollten wir von Bord gehen.

Beim Rundgang am Vortag ist mir auf der Fähre allerdings ein Schild „Hospital“ aufgefallen. Wo eine Krankenstation, da auch ein Arzt. Dachte ich zumindest. Wie mir die nette Dame an der Schiffsrezeption dann allerdings mitteilte, ist auf so einer kurzen Fahrt kein Mediziner an Bord. Ich schilderte unser Problem und sie versprach, mir den Zweiten Offizier in die Kabine zu schicken.

Dieser kam dann auch kurz darauf mit einem Erste-Hilfe-Koffer in der Hand. Wir wollten ein Schmerzmittel, kannten allerdings nur die deutschen Namen. Er nur die englischen. Schließlich einigten wir uns darauf, dass er uns einfach die Namen seiner Schmerzmittel vorliest und wir sollten uns melden, falls uns etwas bekannt vorkommt. Name – Kopfschütteln – Name – Kopfschütteln… So ging es weiter, bis wir schließlich „Ibuprofen“ hörten. Bingo! Der Zweite Offizier versorgte uns mit einer Handvoll der Schmerzstiller und war sichtlich erleichtert. Das nächste und letzte Mittel auf seiner Liste wäre dann nämlich Morphium gewesen…

Mit dieser Hilfe schafften wir es dann doch rechtzeitig von Bord. In diesem Urlaub lernten wir dann noch einige Ärzte, Apotheken und Drogerien kennen, aber das ist eine andere Geschichte.

Und dann gibt es noch das Thema Seekrankheit. Auch damit haben wir bereits Erfahrung sammeln dürfen. Auch ein großes Schiff kann ganz ordentlich schwanken, wenn der Wellengang entsprechend ist. Was anfangs noch spannend ist, kann mit der Zeit dann lästig und unangenehm werden und schließlich zu richtig schöner Übelkeit führen. Gudi musste das natürlich ausprobieren. 😉 Fairerweise muss ich zugeben, dass es mir zwar nicht ganz so schlimm ergangen ist, mir aber auch ganz schön flau im Magen war.

Gut, dass die Fähren dafür ausgerüstet sind und an der Schiffsrezeption kostenlos Tabletten (gibt es auch in einer eigenen Version für Kinder) gegen Seekrankheit abgeholt werden können. Dort erhielten wir auch den Tipp, dass man diese Unpässlichkeit am besten in der Koje liegend übersteht.

Dieser Teil des Artikels klingt jetzt vielleicht ein wenig negativ besetzt, aber dem ist überhaupt nicht so. Die Fähre bleibt unsere liebste Anreisemöglichkeit nach Schottland, seitdem allerdings mit einer guten Auswahl an Schmerzmitteln und anderen Medikamenten im Gepäck. Und mit einer guten Portion Humor lässt sich sowieso nahezu jedes Problem lösen.

 

Anreise durch den Channel Tunnel

Wer eine Alternative zur Fähre sucht und trotzdem auf das eigene Auto nicht verzichten möchte, dem bietet sich die Anreise durch den Channel Tunnel (eigentlich Eurotunnel), also den Tunnel unter dem Ärmelkanal hindurch an.

Dabei werden die Fahrzeuge auf einen Zug verladen und in gut 35 Minuten durch den rund 50 Kilometer langen Tunnel transportiert. Während der Zugfahrt kann man sein Fahrzeug verlassen und sich zum Beispiel in der bordeigenen Bar entspannen.

Die Anreisemöglichkeit durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt haben wir allerdings selbst noch nicht ausprobiert, vor allem da am Ende der Kanalüber- bzw. -unterquerung auch wieder die 700 Kilometer Autofahrt durch ganz England steht.

 

Mit dem Flugzeug nach Schottland

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Die Anreise per Flugzeug nach Schottland ist zweifellos die schnellste Möglichkeit. In jungen Jahren, als für einen dreiwöchigen Urlaub ein Rucksack noch als Gepäckstück ausreichte, haben wir diese Reiseform gern genutzt.

Durch den Boom diverser Billigfluglinien ist Schottland mit dem Flugzeug auch recht kostengünstig erreichbar. Zumindest bei frühzeitiger Buchung. Wenn man dann allerdings am Ankunftsort auch einen Mietwagen leihen muss, relativieren sich die Kosten wieder und wir persönlich bevorzugen dann doch das eigene Auto.

Ein weiterer Punkt, der sich unter Umständen auf der Kostenseite niederschlagen kann, sind die Gewichtsbeschränkungen beim Reisegepäck. So ein paar Flaschen Whisky als Souvenir können ganz schön teuer werden, wenn man dafür Übergepäck zahlen muss.

Üblicherweise wird man per Flugzeug entweder am Flughafen in Edinburgh oder in Glasgow ankommen. Da diese beiden Städte nicht sonderlich weit auseinander liegen, ist es nicht besonders tragisch, wo man seinen Schottlandurlaub beginnt.

Vereinzelt fliegen Fluggesellschaften – abhängig vom Startflughafen und der Gesellschaft – auch Aberdeen oder Inverness an. Die weiteren Flugplätze in Schottland sind eigentlich nur für Inlandsfüge interessant.

 

Welche Anreisemöglichkeit bevorzugt ihr?

 

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